26.08.
18:00
Uhr
Gera, Gedenkstätte Amthordurchgang
Ausstellungseröffnung
Eröffnung der Sonderausstellung „Wechselseitig. Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989.“ Die Ausstellung „Wechselseitig“ erzählt die Geschichten von 24 prominenten und unbekannten Menschen, die von der Bundesrepublik in die DDR übersiedelten. Haben die Schicksale der mehr als drei Millionen Menschen, welche die DDR in Richtung BRD verließen, einen festen Platz in der Erinnerungskultur,... Weiterlesen...
Eröffnung der Sonderausstellung „Wechselseitig. Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989.“ Die Ausstellung „Wechselseitig“ erzählt die Geschichten von 24 prominenten und unbekannten Menschen, die von der Bundesrepublik in die DDR übersiedelten. Haben die Schicksale der mehr als drei Millionen Menschen, welche die DDR in Richtung BRD verließen, einen festen Platz in der Erinnerungskultur, sind die Geschichten jener, die vor und nach dem Mauerbau 1961 von West nach Ost übersiedelten, kaum bekannt. Doch es sind keine Einzelschicksale, sondern etwa 500.000 Menschen gingen allein vor dem 13. August 1961 diesen Weg; unzählige folgten bis in die späten achtziger Jahre hinein. Sie gingen seltener aus politischer Überzeugung, sondern mehrheitlich, um zu ihren Familien / Freunden zurückzukehren, der Liebe wegen, um einer Strafverfolgung zu entgehen, suchten Arbeit, ein besseres Leben oder einen persönlichen Neuanfang. Die in der Ausstellung porträtierten Lebensgeschichten erzählen von einem zufriedenen Leben in der DDR, sie handeln aber auch von Bespitzelung im Alltag bis hin zu Haft, Flucht und Tod. Migration als Normalfall der Geschichte. Erst der Kalte Krieg mit seiner Systemkonkurrenz zwischen Ost und West macht diese Migrationsgeschichten zu etwas Besonderem. „Wechselseitig“ bespricht aber auch übergreifende Themen der West-Ost-Migration: die Prozedur in den Aufnahmeheimen, die Erfahrungen der Übersiedler in der DDR-Gesellschaft, auf die oft entscheidende Rolle des Ministeriums für Staatssicherheit, die deutsch-deutschen Propagandaschlachten, auf die Auslandsspionage der DDR und wie es rückbeorderten Kundschaftern erging.
Die vielbeachtete Wanderausstellung von exhibeo e.V. – Gesellschaft für politische, kulturelle und historische Forschung und Bildung ist umgesetzt worden in Kooperation mit der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde – Stiftung Berliner Mauer. Durch die finanzielle Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei (Abteilung Kultur und Kunst) ist es möglich, diese Ausstellung in Gera zu zeigen. Im Rahmen der an diesen Tag stattfindenden Museumsnacht gibt es eine interaktive Einführung in die Sonderausstellung durch MitarbeiterInnen der Gedenkstätte
torhaus-gera.de/