Künstlerbuch Peter Heckwolf Künstlerbuch Peter Heckwolf

Am Samstag, 5. Juli 2025 wird um 15:00 Uhr im Henry van de Velde-Museum Haus Schulenburg Gera die Ausstellung "TexturePrints“ - Künstlerbücher und Grafiken von Peter Heckwolf auf dem Hintergrund von „Weimar-Grafik“ (1900 - 1925) eröffnet.

Die Eröffnung der Ausstellung und die Begrüßung wird durch den ehrenamtlichen Direktor des Museums und Eigentümer von Haus Schulenburg Gera, Herrn Dr. Volker Kielstein, erfolgen; eine Einführung in die Thematik wird Herr Prof. Dr. Norbert W. Hinterberger von der Bauhaus-Universität Weimar geben.

Texturen sind für das Sehen oder Tasten eine wichtige Orientierung. Peter Heckwolf, Künstler und von 1994 bis 2023 Künstlerischer Leiter der Druckwerkstätten der Bauhaus Universität Weimar, geht den Texturen auf den Grund. Mittels eigens erfundener Abbildungstechniken macht er den «Text» eines Materials ästhetisch lesbar. Im Direktdruckverfahren gestaltet er aus Spinnennetzen faszinierende Grafiken. In seinem großformatigen Künstlerbuch «Textoriusum» werden originale Spinnenfäden zu abstrakten Gebilden von erstaunlicher Schönheit und überraschen auch aus naturwissenschaftlicher Sicht.

Sein Künstlerbuch «Ips typographus L.» ließ Heckwolf den Borkenkäfer selbst schreiben. Die direkt abgedruckten Fraßgänge in der Rinde der Gemeinen Fichte ergeben eine «lesbare» Textur.
Selbst die eigene Präsentation des Künstlers ist unmittelbar: Er druckt seine Nase auf Herrentaschentüchern und ordnet sie zu einer seriellen Ornamentik.

Mit zahlreichen Kunstwerken zum Thema lässt sich die Ausstellung «TexturePrints» ästhetisch wie inhaltlich auf das Haus Schulenburg ein. Bei der Gestaltung des Gesamtkunstwerkes von 1913 bis 1915 hatte der belgische Designer und Architekt Henry van de Velde die Wirkung sorgfältig ausgewählter Materialien, Oberflächen und Ornamenten bewusst eingesetzt. Dieses Augenmerk auf scheinbar nebensächliche Details in Material und Form ist auch in den Arbeiten von Peter Heckwolf zentral. Indem er Strukturen als Ausgangspunkt für Darstellung nutzt, steht er der Gestaltung van de Veldes nahe, der seine Ornamentik aus der Grundform und Funktion natürlicher Objekte heraus entwickelte.
Die Arbeiten von Peter Heckwolf laden ein, das Haus Schulenburg anders zu «lesen» und sich von der wunderbaren Gestaltung erneut verzaubern zu lassen.

Parallel zur Ausstellung "TexturePrints" ist die Ausstellung „Weltkulturerbe Manuelle Glasfertigung, Art Nouveau- und Art Deco Gläser aus privaten Sammlungen“ weiterhin zu besichtigen.
Die Gläser werden sonst im Grassi Museum Leipzig, im Bröhan Museum und Köpenicker Schloss Berlin, im Glas Museum Weißwasser oder im Driehaus Museum Chicago gezeigt und stammen aus großen privaten Sammlungen.