Pi 07_2025_Mareike Möller_Altenburger MuseenPi 07_2025_Mareike Möller_Altenburger Museen

Wir kennen Johann Wolfgang von Goethe natürlich auch als beflissenen Sammler von Büchern. Er arbeitete intensiv mit den 7.250 Bänden seiner Bibliothek. Sowohl seiner sorgfältigen Nutzung wie auch der späteren sachgemäßen Lagerung ist es zu verdanken, dass uns all diese Bücher auch heute noch in einem guten Zustand zur Verfügung stehen. So verwendete Goethe für seine Notizen meist Extrazettel. Wurden sie doch direkt in den Büchern vorgenommen, schrieb er nicht mit Tinte und Feder, sondern mit einem Druckbleistift. Das Spritzen und Kratzen der Feder störte ihn in seinem Gedankenfluss. Aus schriftstellerischer und konservatorischer Sicht eine weise Entscheidung. Seine Bücher danken es ihm noch heute.

Wie lagern und nutzen wir Bücher nun optimal, damit sich ihre Lebensdauer verlängert? Wie Schützen wir sie vor Umwelteinflüssen, die wir nur schwer kontrollieren können? Welche Faktoren führen zu einer schnelleren Alterung? Und sollten wir beim Lesen kostbarer Bände wirklich immer Handschuhe tragen?

Diese und weitere Fragen stellt sich die präventive Konservierung im restauratorischen Alltag. Sie findet Antworten, die unsere Nutzung und unsere Leseerfahrung zwar manchmal beeinträchtigen, aber für die Bücher der sicherste Weg sind, lange erhalten zu bleiben. Mareike Möller arbeitet seit 2021 als Papierrestauratorin bei den Altenburger Museen und ist für die konservatorische Begutachtung und Restaurierung der Grafischen Sammlung im Zuge der Digitalisierung des Bestands zuständig. Am Montag, den 12. Mai 2025, ist sie Gastreferentin bei der Goethe Gesellschaft Altenburg. Anhand von Beispielen aus der Lindenau’schen Kunstbibliothek spricht sie über Schadensbilder, deren Vermeidung und die Restaurierung eines besonderen Stücks aus der Sammlung. Der öffentliche Vortrag und Austausch findet um 18 Uhr im Interim des Lindenau-Museums „Kunstgasse 1“ bei freiem Eintritt statt. Weitere Informationen www.goethe-altenburg.de.

Foto: Papierrestauratorin Mareike Möller von den Altenburger Museen. Foto: Altenburger Museen