Ein heißer Julitag im Jahr 1525. Auf dem Marktplatz von Zwickau warten 80 Männer, zum Tode verurteilt wegen Aufruhrs, auf ihr Schicksal. Doch dann geschieht das Unerwartete: Kurfürst Johann I. der Beständige begnadigt sie – ein Gnadenakt, der in der Geschichte des Deutschen Bauernkriegs eine seltene Ausnahme markiert.
500 Jahre später rückt das Museum Priesterhäuser dieses außergewöhnliche Kapitel ins Zentrum der Schau „1525. BAUERN im KRIEG“ anlässlich des Bauernkriegsjubiläums. Die Exposition erzählt keine Heldengeschichte vom „kriegsführenden Bauern“, sondern beleuchtet differenziert den gesellschaftlichen Umbruch jener Zeit. Es waren nicht nur Bauern, sondern auch Handwerker, Bergleute, Stadtbewohner und sogar Geistliche, die für tiefgreifende Veränderungen kämpften. Themen wie Recht, Religion und Reformation verschmolzen zu einer explosiven Mischung.
Ein eigens gefertigtes Diorama mit Zinnfiguren des britischen Modellbauers Douglas Miller lässt die Zwickauer Begnadigung plastisch werden – ein stiller Moment der Hoffnung inmitten einer aufgewühlten Zeit.