Eine musikdramatische Wanderung von Kay Kuntze und Sophie Jira
In der Reihe Es schlug mein Herz
„Ach, ich habe sie verloren.”
Orfeo
Der antike Mythos von Orpheus, dessen Gesang wilde Tiere befriedet, Steine erweicht und selbst Höllenherrscher rührt, ist einer der bekanntesten Stoffe der Kulturgeschichte und wurde um 1600 zu jenem Sujet, mit dem sich die neu entstehende Gattung Oper legitimierte.
Die spartenübergreifende Freilichttheater-Uraufführung Der Weg des Orpheus erzählt Orpheus’ Schicksal des Findens, Verlierens, des Wiederfindens und Wiederverlierens als mythologische Leidensgeschichte des Ur-Künstlers und vereint verschiedenste Quellen zu einem archaisch-allegorischen Mysterienspiel der Theatergilde über Mut und Zweifel, Vergänglichkeit und Sinnkrise, Scheitern und Schaffen, über das Künstlerwerden und -sein.
Kay Kuntze inszeniert den Weg des Orpheus zum Musentempel als Stationentheater, an dem alle Theatersparten beteiligt sind. Das Publikum begleitet Orpheus auf seiner Reise von Hochgefühl zu Trauer, vom Hadesgang zum Musenkuss – vom Hofgut, durch den Küchengarten bis zum Theater.
Der Weg des Orpheus ist auch eine Reise durch die Musikgeschichte vom Frühbarock bis zur Gegenwart: von Monteverdi, Peri und Keiser über Haydn, Gluck und Offenbach bis Glass. Mit dem neu geschaffenen Pasticcio stellen sich Kay Kuntze und Sophie Jira in die antike Tradition, einen Mythos immer wieder neu und weiter zu erzählen.