Eine Produktion der MASKENfabrik
Ein Nachspiel hat immer ein Vorspiel
Die Zeitungen schreiben über nichts anderes mehr – Brandstifter treiben in der Stadt ihr Unwesen, heißt es. Gottlieb Biedermann empört sich, diskutiert, fordert Konsequenzen. Der Chor warnt unermüdlich vor der wachsenden Gefahr – doch wer hört schon auf Mahner, wenn die eigene Villa noch unversehrt ist? Man will ja nicht übertreiben, nicht unangenehm auffallen, nicht zu denen gehören, die immer gleich das Schlimmste befürchten.
Verdächtig sind sie schon, diese zwei Hausierer, die sich auf seinem Dachboden eingenistet haben. Doch sie grinsen freundlich, erzählen gute Geschichten – und solange die Stimmung passt, bleibt man doch lieber ein guter Gastgeber. Misstrauen? Übertrieben. Vorsicht? Hysterisch.
Aber was passiert, wenn Nachsicht zur Nachgiebigkeit wird? Wenn man das Unheil kommen sieht – und trotzdem nichts tut? Frischs Parabel entlarvt eine Haltung, die Gefahren kleinredet, bis sie nicht mehr zu übersehen sind. Und wenn es dann am Ende doch brennt? Nun, wer konnte das schon ahnen.